„Herbei, O ihr Gläubigen!“

„Herbei, O ihr Gläubigen!“ - das sagen die Kirchen besonders zu Weihnachten, obwohl die Politik empfiehlt, auf Versammlungen aller Art so weit es geht zu verzichten.

Uns stand es frei ob wir einen Präsenz-Gottesdienst anbieten oder nicht.

In unserer Kirche war dies leider nicht möglich da die Innensanierung im vollen Gange ist.

Die Turn – und Festhalle war eindeutig zu klein, da wir hier nicht so viele Menschen einlassen konnten.

Also machten wir uns auf Herbergssuche und wurden beim Autohaus Ott aufgenommen.

Die Firma Ott räumte ihre neue Halle leer und die vier Gottesdienste von Heilig Abend bis Sonntag konnten dort gefeiert werden.

Gerade an Weihnachten wünschen sich viele Menschen Trost, Hoffnung und Zuspruch - auch das Gefühl von Gemeinschaft für eine begrenzte Zeit an einem Ort.

Wir, der Kirchengemeinderat, hatten viel investiert in ausgefeilte Hygienekonzepte. Es gab klare Abstandsregeln, keinen Gemeindegesang sowie Mund- Nasenschutzpflicht. Seit Monaten sind die religiösen Zusammenkünfte in Kirchen nicht zu explosive Übertragungsereignissen geworden.

Es ging uns hier nicht um irgendeine Extrawurst für die Kirchen, auch nicht direkt um das Grundrecht auf Religionsfreiheit, sondern um eine spirituelle Kraftquelle in sehr schweren Zeiten für diejenigen, die es brauchen. Niemand wird zum Gottesdienstbesuch gezwungen. Aber er soll grundsätzlich möglich sein. Gerade jetzt!

Und unser Konzept ging auf.

Wir hatten an alle vier Gottesdienste „volles Haus“.

Der Weihnachtsgottesdienst ist ein Ritual der Besinnung auf das, worauf es im Leben auch ankommt. Liebe, Freundschaft, Arbeit, Gesundheit. Gerade in so schweren Zeiten braucht es Momente wie diese, um sich all der Dinge bewusst zu werden, die einem das Leben so schenkt.

Unserer Weihnachtsgottesdienst hat hierfür eine großartige Gelegenheit geboten.