Neue Fluchttreppe am Gemeindehaus

Was ist da geschehen? Eine neue Treppe. Für was das denn?

Ganz einfach:

Am 05.03.2019 hatten wir Besuch von der Fachkraft für Arbeitssicherheit vom Bischöflichen Ordinariat. In den Kirchengemeinden bzw. in diözesanen Einrichtungen gilt es den Arbeitsschutz umzusetzen, um Arbeitsunfälle und Gesundheitsschädigungen der Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Gästen zu vermeiden. Die Verantwortung obliegt dem Pfarrer mit den Kirchengemeinderäten (§§ 16 - 18 KGO, ArbSchG). Beim obigen Ortstermin wurden u.a. Gefährdungen hinsichtlich des Brandschutzes festgestellt. Ein erheblicher Mangel war das Fehlen eines zweiten Fluchtweges für den Saal vom Gemeindehaus.

Was tun?

Es wurde Rücksprache mit der Feuerwehr Biberach genommen. Diese teilte mit, dass für eine Leiterrettung im ersten Stock pro Person zwei Minuten einkalkuliert werden muss. Bei 60 bis 80 Personen im Saal kann sich jeder ausrechnen wie lange die Rettung dauert. Der letzte könnte dann noch bequem seine paar Weißwürste und eins oder zwei Weizen trinken. Also ist eine solche Rettung nicht akzeptabel.

Das Landratsamt Biberach gab zu verstehen, dass hier ein Bautenschutz besteht und vorerst keine rechtliche Verpflichtung besteht. Sie gaben aber zu verstehen, dass die Gewissensfrage hierbei noch nicht geklärt sei. Über ein eventueller Zivilrechtlicher Anspruch bei einem Unglücksfall können sie auch keine Angaben machen.

Jetzt war alles klar. Der Arbeitsschutz stellt hier einen Mangel fest und weist uns an diesen zu beheben. Unser Gewissen sagt, dass keiner seinen Kopf bei einem Unglücksfall dafür hinhalten wird.

Nun kam noch ein bisschen Glück dazu. Das Kloster Bolanden baut um und ändert hierbei seinen Fluchtweg. Deshalb haben sie ihre alte Fluchttreppe jetzt übrig. Wir waren kurz entschlossen und bauten die Treppe an unser Gemeindehaus. Jetzt wird noch die Fluchttür montiert und alles ist gut.

Trotzdem wollten wir eines nicht vergessen:

Es brennt, o heiliger Florian,

heut aller Orts und Enden:

Du aber bist der rechte Mann

solch Unglück abzuwenden.