Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

oder  

Ein Ausflug                         in das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof,

                                            auf den Odilienberg im Elsass

                                            und nach Freiburg

 

Los ging die Reise am Montag um 08:00 Uhr mit einem Reisebus der Firma Omnibus Müller aus Bad Waldsee.  42 Reisende zwischen 18 und 84 Jahren hatten sich zusammengefunden, um in den Schwarzwald und in das Elsass zu fahren.

Mit im Gepäck war ein dreitägiges Traumwetter.

Über Tuttlingen ging es in die Vergangenheit zur ersten Anlaufstation, das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. In dem Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach werden Schwarzwälder Bauernhöfe des 16. bis 18. Jahrhunderts mit Nebengebäuden wie Speicher, Back- und Brennhäusle, Hausmahlmühle und Sägemühle gezeigt. Die Küchen der Gebäude riechen immer noch nach Rauch des dort zuletzt entzündeten Feuers. Im Stall stehen noch teilweise alte Haustierrassen und auf den Weiden tummeln sich Schafe, Ziegen und Hühner.

Die Gebäude auf der großzügigen Anlage konnten alle besichtigt werden und waren teilweise originalgetreu eingerichtet.

Uns wurde ein faszinierender Einblick in das bäuerliche Wohnen und Leben des Schwarzwaldes eröffnet.

Natürlich darf die in der Anlage befindliche Gastronomie nicht unterschlagen werden.  Hier wurden nach einer langen Besichtigungstour der entstandene Hunger und auch Durst gestillt. Anschließend ging die Reise weiter nach Emmendingen in das Hotel Windenreuter Hof. Ein idyllisches und ruhig gelegenes Hotel im Schwarzwald. Dort konnten wird uns nach einem tollen Abendessen und einem anschließenden Dämmerschoppen von den Strapazen erholen.

 

Nach einem reichhaltigen Frühstückbuffet ging die Reise weiter, in die Gegenwart.

Wir überquerten den Rhein und fuhren durch die Elsässische Ebene auf den Odilienberg, der mehrere Jahrhunderte Sitz eines wichtigen Klosters war.  Die heilige Odilia ist die Schutzpatronin des Elsass. Sie hat um das Jahr 700 das Kloster gegründet. In der Odilienkapelle ist ihr Grab.

Warum ist dies der Ausflug in die Gegenwart?

Ganz einfach:  unsere Kirche ist der Hl. Ottilia geweiht.

Vor 300 Jahren, am 19. November 1721 wurde durch den Rotschen Kapitularbeschluß Mühlhausen zur Pfarrei erhoben. Dies war für Mühlhausen ein Wendepunkt und daher wohl das wichtigste Ereignis der Dorfgeschichte.

Mühlhausen gehörte über mehrere Jahrhunderte kirchlich zur Muttergemeinde Haisterkirch und somit zum Prämonstratenserkloster Rot an der Rot.

Aufgrund dieses Kapitularbeschlusses, der der Gemeinde Mühlhausen erlaubte, eigene kirchliche Gebühren zu erheben und einen Friedhof anzulegen, feiern wir dieses Jahr unser Jubiläum.

Das war für uns ein Grund einen Ausflug in das Kloster der Hl. Ottilia durchzuführen.

Auf dem Klostergelände hatten wir einen herrlichen Ausblick über das Elsass und in das Rheintal. In einer kleinen Kapelle durften wir einen Dankgottesdienst abhalten. Anschließend konnte jeder die Klosteranlage auf eigener Faust erkunden.

Als wir am Abend wieder im Hotel ankamen, wartete bereits das Abendessen auf uns. Im Anschluss fand eine Weinprobe mit fünf verschiedenen regionalen Weinen statt.

Da bei den Mitreisenden auch ein Ministrant dabei war, wurde lebhaft über einen neuen Messwein diskutiert. Eine Beerenlese, die den Ministranten munden würde, wurde von Herrn Pfarrer Wiest dankend abgelehnt. Dieser befürchtete einen zu großen Weinschwund, weshalb er seine alte Weinsorte bevorzugen würde.

 

Am nächsten Tag, dem Tag der Zukunft, ging es nach Freiburg. 

Dort wurde ein Reiseleiter im Bus aufgenommen und anschließend eine Stadtrundfahrt durchgeführt.  

Eine Doppelkirche für zwei Konfessionen in Freiburg-Rieselfeld wurde als erstes angefahren. Die Maria-Magdalena-Kirche gehört wohl zu den modernsten Kirchen in Freiburg. Der Betonbau ist ein Haus für zwei Kirchen, für die Evangelische und die Katholische.

Für den seit 1995 neu entstandenen Stadtteil Rieselfeld mit etwa 10.000 Einwohnern waren ursprünglich je eine evangelische und eine katholische Kirche vorgesehen. Da die beiden neuen Kirchengemeinden aber gerne gemeinsam als „Kirche im Rieselfeld“ auftreten wollten, entstand die Idee der zwei Kirchen unter einem gemeinsamen Dach.

Eine Besonderheit ist die Maria Magdalena Nische. Diese Kammer kann man auch betreten, um in einem geschützten Raum, der Maria-Magdalena-Nische, Gott nahe zu sein und zu beten. Diese Nische hat etwas von einem „Felsengrab“ und nimmt die Darstellung des Heiligen Grabs in alten Kirchen auf. Diese Nische soll auch als Beichtstuhlersatz dienen.

Weiter ging die Fahrt in das ehemalige Kasernengelände Vauban. Dort wohnt man am grünen Stadtrand Freiburgs, gleichzeitig aber doch zentrumsnah. Vauban ist ein Stadtteil der kurzen Wege. Viele Einrichtungen wie z.B. Lebensmittelläden, Drogeriemarkt, Bauernmarkt, Ärzte, Apotheke oder Fahrradladen sind fußläufig zu erreichen. Gemäß dem Verkehrskonzept dürfen in großen Bereichen die Stellplätze nicht auf dem eigenen Grundstück sein, sondern liegen in zwei am Rande des Stadtteils gelegenen Parkgaragen. Über 400 Haushalte im Vauban haben sich inzwischen verpflichtet, kein eigenes Auto zu betreiben. Das Quartier Vauban ist der neueste, teilweise autofreie Stadtteil im Süden der Stadt Freiburg im Breisgau. Alle Gebäude wurden mindestens entsprechend dem Freiburger Niedrigenergie-Standard errichtet, wobei die etwa 100 Einheiten der Solarsiedlung über das Jahr gerechnet mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrauchen.

Für uns „Landeier“ fast nicht nachvollziehbar. Hier wird alternativ und ökologisch gelebt, eine Lebenseinstellung, die sich von unserer erheblich unterscheidet.  Was interessant war, sie funktioniert.

Nach dieser doch etwas anderen Stadtführung ging es zum Mittagessen bzw. für den einen oder anderen zum Stadtbummel in die Freiburger Altstadt.

Freiburg im Breisgau ist eine mittelalterliche Stadt. Mit einer Stadtführerin ging es noch zu Fuß an geschichtsträchtige Orte, Fassaden und Plätze, durch geheimnisvolle lauschige Gassen, entlang der berühmten Freiburger Bächle bis hin zum eindrucksvollen Münster.

Anschließend machten wir uns über das Höllental, Tuttlingen und Ostrach auf die Heimfahrt nach Mühlhausen.

Eine tolle Ausfahrt, in der wir viel über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gelernt haben, ging froh gelaunt zu Ende.