Das Weltkulturerbe „Die Insel Reichenau“ oder ein Ausflug in die „Reiche Aue“
Das Weltkulturerbe „Die Insel Reichenau“
oder
ein Ausflug in die „Reiche Aue“
Mittwoch, 12.09.2018. Ein Tag wie jeder anderer? Nein, der Kirchengemeinderat Mühlhausen organisierte einen Ausflug auf die Insel Reichenau.
Ein bis zum letzten Platz gefüllter Bus mit Bürger von allen Teilgemeinden, ein traumhaftes Wetter und eine traumhafte sowie interessante Insel Reichenau erwarteten uns.
Da wir den Bodensee/Überlingersee am Ufer entlang umrunden wollten, ging die Fahrt schon recht früh los. Um 07:25 Uhr war bereits Abfahrt beim „Wiese“.
Das Frühe Aufstehen hat sich aber gelohnt. Der Überlingersee, von Sipplingen bis Bodman, entschädigte uns mit seinem herrlichen Anblick.
Auf der Insel Reichenau angekommen, begann um 10:00 Uhr eine Führung im Münster St. Maria und Markus. Die ehemalige Klosterkirche der Benediktinerabtei, welche im Jahr 724 n. Chr. vom Hl. Pirmin gegründet wurde, erwartete uns. Der Mesner des Münsters gab uns eine Einführung in die Entstehungsgeschichte und den verschiedenen Baustilen der Münsterkirche.
Die Besichtigung der Schatzkammer des Münsters rundete den Besuch ab.
In dem gotischen Raum aus der Mitte des 15. Jahrhunderts sind Kunstschätze und Kultgegenstände aus dem 5. - 18. Jahrhundert ausgestellt. Diese Kunstgegenstände sind heute noch bei verschiedenen Feierlichkeiten in Gebrauch. Der bedeutendste ist der Markusschrein aus dem Jahr 1305 mit den Gebeinen des Evangelisten Markus.
Diskussionen über den sogenannten Reichtum der Kirche erstickten beim Anblick der kunstvoll gefertigten Gegenstände, welche Handwerker mit einfachsten Mitteln in einer solchen atemberaubenden Schönheit gefertigt haben.
Jetzt ging es mit dem Bus nach Oberzell, in die St. Georg Kirche.
Diese wurde erbaut gegen Ende des 9. Jahrhunderts. Ins Erstaunen versetzten uns die gut erhaltenen Wandmalereien aus der Zeit um 1000 n.Chr. Es war schon beeindruckend, mit was für einer Technik und mit welchen Gedanken die damaligen Mönche die Szenen aus dem Leben Jesu an die Kirchenwände platzierten.
Bei der anschließenden Inselrundfahrt erhielten wir interessante Informationen über die Insel. Verschiedene Geschichten über die Entstehung des Namens der Reichenau wurden erzählt. Gesichert ist aber, dass Erstmals der
Namen „Richen Owe“ (Reiche Aue) 1270 erwähnt wurde. Hieraus entstand vermutlich der Name Reichenau.
1838 wurde die Insel durch einen Damm mit dem Festland verbunden.
Im Jahr 2000 wurde sie zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt.
Um den Charakter der Insel zu erhalten, dürfen auch keine weiteren Gewächshäuser mehr gebaut werden. Viele tolle Informationen wurden uns über die Insel erzählt.
Bei so viel Informationsaufnahme hatte der eine oder andere Magen ebenfalls seine Aufnahme von Nahrung angemeldet.
Das Mittagessen stand an.
Nach dieser bei dem einen oder anderen doch zur Ermüdung führenden Tätigkeit ging es weiter in die Großgärtnerei, „Gemüse Böhler“.
Die Insel Reichenau ist das südlichste Gemüseanbaugebiet Deutschlands.
Durch die Lage im See und die damit verbundenen klimatischen Verhältnisse wird der Anbau von Gemüse und Wein begünstigt. Nicht zu vergessen werden darf natürlich auch das ausreichend vorhandene Wasser, was zu einem so erfolgreichen Anbau beiträgt.
In der Führung durch die Gärtnerei gab es viel Information über den erfolgreichen Anbau von Gemüse. Mit großem Interesse nahmen wir den ein oder andere Tipp der Gärtnermeisterin dankend entgegen. Der Erfolg, so wurde uns versichert, wird sich bei der eigenen Gemüseernte im nächsten Jahr einstellen. Wir sind gespannt, was der eine oder andere dann zu erzählen hat.
Nachdem unser Wissensdurst und auch der andere Durst gestillt war, ging es wieder Richtung Heimat. Die Fahrt führte wieder am Überlingersee entlang Richtung Mühlhausen. In der Abendsonne zeigte sich der Überlingersee von seiner schönsten Seite und hinterließ ein beeindrucktes Bild. Mit diesen gesammelten neuen Eindrücken, den vielen Informationen und den erfolgsversprechenden Gemüseanbautipps kamen wir wieder in Mühlhausen an.